Khao Pad ist vermutlich deswegen so häufig auf den Speisekarten Thailands anzutreffen, weil es sich dabei um ein sehr einfaches und gleichzeitig leckeres Gericht handelt. Darüber hinaus verwendet man dazu vorgekochten Reis, am besten vom Vortag. Khao Pad ist also perfekt geeignet um "Reste" zu verwerten, die man noch so im Kühlschrank findet. Ganz ähnlich wie wir es in Deutschland mit übrig gebliebenen Kartoffeln ja auch praktiziert, in dem wir sie zusammen mit Zwiebeln , Gemüse und Ei zu Bratkartoffeln verarbeiten.
In diesem Rezept habe ich Garnelen als Proteine verwendet, man kann aber natürlich jede andere Form von Fleisch oder auch Tofu dazu verwenden. Auch die Karotte, die ich mit angebraten habe ist nicht zwingend nötig oder kann auch durch anderes Gemüse, wie z.B. Erbsen oder grüne Bohnen ersetzt werden. Erlaubt ist, was schmeckt!
Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Namen? Ganz einfach - "Khao" steht für "Reis", "Pad" bedeutet "gebraten" und "Gung" ist das Thai Wort für "Garnelen".
Vom Geschmack her ist Khao Pad ziemlich mild, nicht scharf und geht eher in die süß-salzige Richtung. Somit wird das Gericht auch sehr gerne von Kindern oder Menschen, die nicht gerne scharf mögen, gegessen. Schärfe und Säure kann man sich dann selbst am Tisch variieren - dann Khao Pad wird üblicherweise zusammen mit Limettenspalten und "Prik Nam Pla", also "Chilies in Fischsauce", serviert.
Gebratenen Reis gibt es übrigens so gut wie in jedem asiatischen Land und wird dort unterschiedlich genannt, das bekannteste Gericht darunter ist wohl neben dem thailändischen Khao Pad das Nasi Goreng aus Malaysia .
Tipp: am besten Reis vom Vortag nehmen. Sollte der Reis frisch gekocht werden, dann nimmt man etwas weniger Wasser beim garen und lässt ihn dann im Kühlschrank komplett abkühlen.
Fett ist ein Geschmacksträger und Reis nimmt reichlich Geschmack auf. Daher schmeckt Khao Pad besonders gut, wenn genügend Fett mit im Spiel ist. Wenn man zum Öl noch einen Esslöffel gesalzene Butter gibt, wird es besonders lecker.
Gebratener Reis schmeckt am besten, wenn man ihn auf einem eingearbeiteten Wok mit ordentlich Patina auf einer Gas- oder Holzkohle Flamme zubereitet um das typisch rauchige Wok Aroma in das Gericht zu zaubern. Das funktioniert am heimischen Herd auf einem Ceranfeld leider nicht so einfach. Daher darf der Reis ruhig scharf angebraten werden - das gibt Röstaromen.
Dieses Rezept ist übrigens während eines Livecooking Streams von Maureena Srisomboon entstanden. Auf ihrem YouTube Kanal findet ihr viele leckere Thai Gerichte aber auch buddhistische Weisheiten und Beautytipps. Schaut unbedingt einmal bei ihr vorbei!
Khao Pad Gung
Autor: Maureena Srisomboon, Lung Priau Menge: für 2-3 Personen
Vorbereitungszeit: 20 Minuten Kochzeit: 20 Minuten
Zutaten:
Für die Prik Nam Pla
2 Thai Chilies in "Röllchen" geschnitten
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Frühlingszwiebel, in "Röllchen" geschnitten
2 Esslöffel gute Fischsauce
2 Esslöffel Limettensaft
1 Teelöffel Palmzucker
Für das Khao Pad Gung
5 Esslöffel Erdnussöl
1 Esslöffel gesalzene Butter
2 Zehen Knoblauch, gehackt
5 mittlere Garnelen, ohne Schale und entdarmt
1 Karotte, mittelgroß in kleine Würfel geschnitten
1 Ei
300g gekochter Reis vom Vortag
1 Zwiebel, mittelgroß, in feine Spalten geschnitten
1 Tomate, mittelgroß, in kleine Würfel geschnitten
etwas Salz
etwas Pfeffer
1 Esslöffel helle Sojasauce
1 Teelöffel Palmzucker
1 Teelöffel Fischsauce
2 Frühlingszwiebeln, in "Röllchen" geschnitten
etwas Salatgurke in 3 mm dicke Scheiben geschnitten
Außerdem
Schüssel
Wok
Pfannenwender
Schneidbrett
Messer
Prik Nam Pla
Khao Pad wird zusammen mit Prik Nam Pla serviert. Diese scharf-salzige, fruchtig-saure Sauce kann man sich dann je nach persönlichem Geschmack über das Gericht geben.
Für diese Sauce die Thai Chilies, den Knoblauch und die Frühlingszwiebel in eine Schüssel geben. Mit der Fischsauce, dem Limettensaft und dem Palmzucker würzen und alles gut durchmischen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Im Kühlschrank durchziehen lassen.
Khao Pad Gung
Den Wok aufsetzen und das Öl sowie die gesalzene Butter darin erhitzen. Den fein gehackten Knoblauch darin anbraten. Die Garnelen dazu geben und 3 Minuten im Fett anbraten. Danach die Garnelen herausnehmen und zur Seite stellen.
Danach die Karrottenwürfel anbraten. Wenn die Karotten weich sind, das Ei in den Wok schlagen. Das Eidotter mit dem Pfannenwender aufstechen und Eigelb und Eiweiß grob miteinander vermischen. Dann das Ei stocken lassen und danach mit zwei Pfannenwendern in kleine Stücke zerrupfen. Zusammen mit den Karotten durchschwenken.
Jetzt den Reis mit in den Wok geben und anbraten. Nach weiteren 5 Minuten die Tomatenwürfel und die Zwiebeln dazugeben und weiter anbraten. Mit Salz und Pfeffer sowie Sojasauce, Palmzucker und Fischsauce würzen. Alles gut durchrühren und noch einmal wenige Minuten anbraten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um abzuschmecken. Je nach Bedarf mit Palmzucker, Fisch- und/oder Sojasauce nachwürzen. Die Hitze ausschalten, die Frühlingszwiebeln und die vorher gebratenen Garnelen dazugeben und durchschwenken.
Eine Portion Khao Pad in eine passende Schüssel geben, und auf einen Teller stürzen. Den Teller mit den Gurkenscheiben belegen und als Garnierung Limettenspalten dazu geben. Zusammen mit einem Schälchen Prik Nam Pla servieren.
Wenn du das Gericht nachgekocht hast, würde es mich sehr freuen wenn du ein Bild davon mit dem Hashtag #lungpriau und dem Tag @lungpriau sowie @moriginalthai auf Instagram posten würdest. Danke und guten Appetit!
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